Bremer JuM – Regatta platzt aus allen Nähten!

von Wiebke Liesenhoff für das JuM-Team Bremen
Das JuM-Team studiert das Meldeergebnis - Foto Srecko Buljevic

Während andere Regatten über den Rückgang der Meldungen stöhnen oder gar ganz ausfallen, steht das Orgateam der Bremer Jungen- und Mädchenregatta vor einem ganz anderen Problem.

„Unsere Schallgrenze liegt bei 900 Booten. Mehr können wir in den zwei Tagen nicht über die Strecke bringen. Bisher hat das immer gepasst. Es gab Jahre, da waren wir an der Grenze, was uns darin bestätigt hat, dass mehr nicht geht“, so Regattaleiterin Sibylle Maass.

Beim gestrigen Meldeschluss war das Team zunächst geschockt. Die Anzahl der Boote übertraf die 900 Meldungen um ein Vielfaches! Was nun?

Eine Lösung musste her und zwar schnell. Bis weit in die Nacht wurde diskutiert, geschoben und gedreht, doch es blieb keine andere Möglichkeit, als nach dem eigenen Regelwerk zu verfahren und komplette Rennen zu streichen, um in einem zeitlich grenzwertigen, aber noch akzeptablen Zeitrahmen zu bleiben.

„Wir müssen uns am Sonntag dem letzten Rennen der großen Regatta anpassen. Wenn wir zu lange machen, kommen keine Boote mehr zum Start, weil die Trainer einfach nach Hause wollen, die Heimreise vieler Vereine, dieses Jahr bis nach Offenbach und Saarbrücken, ist weit“, erklärt der Starter Andreas Rockmann.

Erstmals in der Geschichte streicht die Regattaleitung nun zwei Rennen. Getroffen hat es nach langer Diskussion die Slalomrennen der 14-jährigen Mädchen und Jungen.

„Wir haben uns die Entscheidung bestimmt nicht leicht gemacht, aber die älteren Jahrgänge haben im Gegensatz zu den Jüngeren ausreichend alternative Start­mög­lichkeiten auf unserer Regatta“, sagt Wiebke Liesenhoff, Leiterin des Regattabüros.

Die Streichung der beiden Rennen am Samstag reicht aber nicht aus, denn gerade am Sonntag sind die vielen Meldungen laut Meldeergebnis so nicht zu bewältigen.

So wandert der 300m-Streckenblock der jüngsten Regattateilnehmer vom Sonntag Morgen auf den Samstag zwischen Slalom und Langstrecke. Das erfordert einen hohen organisatorischen Mehraufwand, aber dem sieht sich das Technikteam um Timo Lehmensiek gewachsen.

Für weitere zeitliche Entzerrung des Sonntags rückt der zweite 300m-Block vom Sonntag Mittag in den frühen Morgen um eine Umbaupause zwischen 300 und 700m einzusparen.

So wird letztlich ein akzeptabler Zeitrahmen auch am Sonntag erreicht.

Reichlich Überstunden muss nun Detlef Allekotte, Herr über das Regattaprogramm, schieben, um den Ablauf in der eigens für die Veranstaltung geschriebenen Regatta­software völlig umzukrempeln.

Eines ist sicher, würde das Stammteam nicht bereits auf eine gemeinsame über 20-jährige Erfahrung mit der Veranstaltung dieser Regatta zurückblicken, hätte es weit mehr Chaos gegeben. So ist man guter Hoffnung, die Regatta in gewohnt guter Qualität durchzuführen. Mit mehr als 900 Booten wäre das nicht möglich und so setzt das Orgateam auf das Verständnis und die Unterstützung aller Trainer, Betreuer und Sportler bei dieser Mammut­veranstaltung, die alle vor eine große Herausforderung stellt.