Ende April gab es die erste Regatta für das Wettkampfteam der Uniruderer in Münster. Mit der großen Bremer Regatta am kommenden Wochenende starten die restlichen Studenten in die Saison. Bis Mitte Juli herrscht Hochbetrieb mit regionalen Regatten, nationalen und internationalen Wettkämpfen. Ein Team tritt Mitte Juli sogar bei der Hochschul-Europameisterschaft an.
Unter dem Dach des Vereins für Hochschulsport (VfH) rudern Studenten der Hochschule und der Universität Bremen gemeinsam. „Von welcher Hochschule man kommt, ist nicht wichtig. Menschlich und sportlich sollte es passen.“, beschreibt Obmann Max Sudhoff die Kriterien. Eine Teilung gibt es zuweilen nach sportlichen Aspekten. Ein Teil der Aktiven hat einen leistungssportlichen Hintergrund, der andere Teil der Studenten ist erst in der Uni zum Rudersport gekommen, versucht sich aber trotzdem an Wettkämpfen.
„Junge Erwachsene lernen schnell. Ein gutes Wettkampfniveau in einer komplexen Sportart in nur zwei oder drei Jahren zu erreichen, ist aber herausfordernd.“, berichtet Trainer Bolko Maass. Physische Leistungsfähigkeit, die Ruderbewegung, Ernährung, Rennpraxis und Weiteres zählt er auf. Das alles anzugehen beschreibt die Ernsthaftigkeit, mit der Maass seine Aktiven fordert und fördert. Doch es klappt: 2017 war sein Mixed-Team der Einsteigerklasse bei der Hochschulmeisterschaft nicht zu schlagen. „2018 haben wir einen Schnitt und lauter Neulinge. Da sieht man die Lücke wieder.“, meint Maass mit Blick auf die hinteren Plätze bei der Auftaktregatta Ende April. Sportlich ist der Druck daher 2018 nicht so groß. Nur in der Challenge-Klasse der fortgeschrittenen Einsteiger soll es rund gehen. Dort starten nun die Musterschüler aus dem Vorjahr.
Die Uniruderer aus dem Leistungssport freuen sich vor allem auf die Deutschen Hochschulmeisterschaften (DHM) und internationale Wettkämpfe. Für die Frauen, sportlich angeführt von Levke Gill, geht es einmal durch Europa. Ende Mai fährt ein Achter zur Studentenregatta nach Breslau. „Natürlich zur Titelverteidigung.“, kündigt Gill an. Ende Juni dann der nächste Auftritt in Henley-on-Thames in England, bevor im Juli die Titelkämpfe in Brandenburg folgen.
Die Männer um Physik-Student André Müller verzichten vor dem Juli auf große Reisen, treten „nur“ in der Ruder-Bundesliga an. Langweile kommt aber nicht auf. Nach der DHM reist eine Mannschaft mit Müller, Cedric Borchers, Stefan Giesen und Janosch Brinker zur Europäischen Hochschulmeisterschaft nach Portugal. „Wir nutzen die Zeit, um uns darauf gut vorzubereiten. Für mehr ist neben der Bundesliga kein Platz.“, stellt Müller die Prioritäten der nächsten zehn Wochen klar.
Der VfH freut sich über das vielfältige Engagement seiner Ruderer. „Das merken wir an vielen Stellen, wir sind gut gelitten.“, berichtet Sudhoff. Gut unterstützt durch den Vorstand und VfH-Geschäftsführerin Heike Anders koordiniert der 25jährige Jurastudent die Aktivitäten der Hochschulruderer – und rechnet auch 2018 mit dem ein oder anderen Erfolg.