von Sören Dannhauer
Mit 13 Teams traten die Bremer Ruderer bei der Norddeutschen Meisterschaft in Hamburg an. Wegen eines Rekord-Meldefelds wurden die Finalrennen bei der hochkarätig besetzten Herbstmeisterschaft erstmals mit acht statt sechs Booten gefahren. Sechs Mannschaften konnten sich auf dem Treppchen platzieren.
Im Männer Vierer mit Steuermann sorgte der Bremer Ruderverein von 1882 für einen goldenen Auftakt, aus Bremer Sicht wurde es sogar ein Doppelsieg. Die Mannschaft mit Steuerfrau Charlotte Peters, Jens Große, Simon Grimm, Sören Dannhauer und Yannick Schmols (BRV 1882) fuhr einen Start-Ziel-Sieg ein, der mit mehr als vier Sekunden Vorsprung am Ende überraschend deutlich ausfiel.
Spannend war es im weiteren Feld. Der Bremer Sport-Club startete schwach in das Rennen, überzeugte aber auf der Strecke. 150 Meter vor dem Ziel hatten Cedric Borchers, Simon Petereit, Marius Weiser, André Müller und Steuerfrau Mariam Ristau (BSC) Kontakt zum Silberrang. Diesen sicherten sie sich bei nur 0,5 Sekunden Vorsprung auf Bronze mit einem fulminanten Endspurt. Einen weiteren 5. Platz erkämpfte sich die Mannschaft des Bremer SC am selben Nachmittag im ungesteuerten Riemen-Vierer.
Lisa und Melanie Baues (BRV 1882) gehörten zu den Mitfavoriten im Doppelzweier. Sie zeigten sich startschnell, wurden auf der Strecke aber vom starken Boot aus Oldenburg attackiert. Am Ende wurde es für das Bremer Team der zweite Platz hinter den letztjährigen Siegerinnen.
Im Riemen-Zweier wurden Ann-Kathrin Weber und Wiebke Schütt vom Bremer RC Hansa hoch gehandelt. Die Baues-Schwester waren in der für sie ungewohnten Bootsklasse Außenseiter. Erwartungsgemäß mussten Letztere sich über den Hoffnungslauf für das Finale qualifizieren, dass das Hansa-Boot mit einem Vorlaufsieg direkt erreichte. Im Finale lagen Weber und Schütt kurz vor dem Ziel auf Platz 2, die Baues-Schwestern kämpften dicht dahinter mit zwei weiteren Booten um die Medaillen. Auf den letzten 20 Schlägen zeigten die Zwillinge des Bremer Rudervereins einen hervorragenden Endspurt und gewannen mit 0,26 Sekunden ihr zweites Silber vor den Hansa-Damen auf dem Bronzerang.
Ein letztes Mal starteten Simon Grimm und Yannick Schmols in der Juniorenklasse. Vor ihrem Wechsel zu den Senioren zeigten sie ein engagiertes Rennen und eroberten im gut besetzten Finale die Bronze-Medaille.
Der Männerdoppelzweier war mit dreifacher Beteiligung aus Bremen. Alle Boote schafften es sicher in das Finale der besten acht. Dort verpassten die Bremerhavener Brüder Knud und Joos Lange die Medaille knapp und wurden vierte. Auf Rang fünf folgten André Müller und Cedric Borchers (BSC), siebte wurden die Mannschaft des Vegesacker RV mit Jan Vielstich und Malte Höweler.
Im Frauen-Doppelvierer kämpften sich Marie Wintjen, Annika Reinke, Schütt und Weber (BRC Hansa) bei widrigen Bedingungen in das Finale. Dort platzierte sich das Team von Trainer Sönke Schröter auf dem siebten Rang. Eine Medaille verfehlte auch das Achter-Team des Bremer Rudervereins, der das erste Mal nach mehr als 15 ein Vereinsboot in der Königbootsklasse meldete. Daher war der vierte Platz für Steuerfrau Lisa Baues, Moritz Marquardt, Elias Hammer, Bolko Maass, Kristof Mose, Schmols, Grimm, Dannhauer und Große ein voller Erfolg.