von Melanie Swiatloch und Makieu Daniels
Der diesjährige Ergocup war ein Mix aus Sieg und Niederlage für das Ruder-Team der Jacobs University. Während der Jacobs Frauen-Vierer das Rennen über 1000m gewann, verlor der Männer-Achter gegen die Hamburg School of Business Administration (HSBA) über die 2000m-Distanz.
Wenn die Hamburger am 5. Mai beim Hanse Boat Race auf der Alster erneut auf die Jacobs-Ruderer treffen, dürfen sie sich die Bahn auf dem Fluss aussuchen.
Mehr als 300 Besucher feuerten die Ruderer an, die sich im Laufe des Ruderturniers insgesamt 38 spannende Rennen lieferten. Das Highlight des Ergocups, der traditionelle Wettkampf zwischen der Jacobs University und der Hamburg School of Business Administration (HSBA).
In der Umkleide nutzte der Trainer des Jacobs-Teams, Lars Schröder, die letzten Minuten vor dem Start für anfeuernde Worte. Dennoch musste das Jacobs-Team in diesem Jahr eine Niederlage in 2000m-Rennen gegen den HSBA-Achtereinstecken. Die Hamburger ruderten mit mehr als 40m Vorsprung über die Ziellinie und übertrafen die Zeit des Jacobs-Teams mit 6:40.0 zu 6:53.9.
Die Frauenmannschaft der Jacobs University hingegen verteidigte ihren Titel gegen die HSBA-Rivalinnen. Sie siegten mit einer Zeit von 3:45.4 und einem Vorsprung von 12m. Joachim Treusch, Präsident der Jacobs University, setzt weiterhin große Hoffnung in seine Mannschaft, wenn sie im Frühjahr beim Hanse Boat Race in Hamburg antritt: „Irgendwann musste Hamburg wieder gewinnen, aber unser Team hat hart gekämpft. Das Jahr ist noch nicht zu Ende. Das heutige Ergebnis wird unsere Ruderer anspornen, noch härter zu trainieren. Rudern auf dem Wasser erfordert nicht nur körperliche Kraft, sondern auch Eleganz. Außerdem haben dürfen wir nicht vergessen, dass unsere Frauen gewonnen haben.“
Christoph Goecken, Ruderer der siegreichen HSBA meinte, sein Team hätte nach den zwei Niederlagen des Vorjahres einfach mal wieder gewinnen müssen. Der 21-jährige, der für Colgate-Palmolive arbeitet und an der HSBA Business Administration studiert, sagte: „Wir haben hart dafür trainiert und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Jetzt sollte es wieder spannend werden, wenn wir im Mai auf der Alster gegen das Team der Jacobs University antreten.“
Uve Samuels, Geschäftsführer der HSBA, freute sich zwar über den Sieg, blieb aber dennoch verhalten: „Ich bin sehr stolz auf mein Team. Nach all der harten Arbeit der letzten Monate haben sie es verdient zu gewinnen. Trotzdem können wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Die Bremer haben häufig noch ein Ass im Ärmel und sind immer für eine Überraschung gut.“
Jacobs-Trainer Lars Schröder ist zuversichtlich, dass sein Team auf dem Wasser wieder eine bessere Figur machen wird. „Auf den Ergometern kämpfst Du gegen Dich selbst und musst versuchen Deine eigene Bestzeit zu schlagen. Wir wussten, dass die HSBA in diesem Jahr ein starker und harter Gegner sein würde, aber ich habe dennoch nicht erwartet, dass sie so fit sind“, sagte er nach dem Rennen. „Beim Hanse Boat Race haben wir eine harte Nuss zu knacken. Unser Ziel ist es jetzt, so schnell wie möglich, die acht Ruderer des Teams auszuwählen und sie alle auf den gleichen Level zu bringen.“
Im Training der Mannschaft wird Schröder seit neuestem von Marita Hesse unterstützt, die als professionelle Ruderin im deutschen Doppelvierer die Weltmeisterschaften von 2001 und 2002 unterstützt. Über ihren ersten Ergocup sagte sie: „Die Stimmung ist großartig, jeder jubelt und unterstützt sein Team.“
Auch Zuschauer Hannes Schweser hat den Tag genossen. Sein Sohn ist Mitglied im Vegesacker Ruderverein und konnte sich in der Viererstaffel Junioren über 350m den dritten Platz sichern. „Wir sind zum ersten Mal dabei. Es ist eine wirklich tolle Veranstaltung“, sagte er.
Neben dem Vegesacker Ruderverein nahmen auch Mitglieder des Bremer Rudervereins, des Bremer Sport-Clubs, des Bremerhavener Rudervereins und des Celler Rudervereins am Ergocup teil. Hinzu kamen sowohl Ruderer der Humboldt-Universität zu Berlin, Universität Bremen, der International University Bruchsal, der Technischen Universität Dresden,Universität Heidelberg, der Universität Magdeburg als auch lokaler Schulen wie dem Gymnasium am Markt, der Oberschule am Leibnitzplatz sowie dem Ökumenischen Gymnasium zu Bremen e.V.
Bei den Einzelrennen siegte Dominic Imort vom Celler Ruderverein mit 05:59.1 über eine Distanz von 2000m und gewann damit das Preisgeld über 250€. Zweitschnellster auf dieser Strecke war der Junior Yannick Schmolz, Mitglied im Bremer Ruderverein von 1882 e.V., mit einer Zeit von 06:23.3. Die schnellste Frau über 2000m war mit 07:32.0 Marita Hesse, die für den Vegesacker Ruderverein an den Start ging. Sie konnte ebenfalls 250€ Preisgeld mit nach Hause nehmen. Zweite wurde eine Juniorin des Bremer RV, Thea Mühl, mit einer Zeit von 07:48.9.
Die 1000m-Rennen der adh-Open Ergorudern 2012 konnte Grigori Kjulbassanoff für sich entscheiden. Der Student der TU Dresden gewann das Rennen der Männer mit einer unschlagbaren Zeit von 02:49.7. Bei dem adh-Open Ergorudern, das dieses Jahr zum ersten Mal an der Jacobs University im Rahmen des Ergocups ausgetragen wurde, wurde sehr deutlich, dass die deutschen Hochschulen äußerst guttrainierte Studenten zu bieten haben: Zweitschnellster wurde Benjamin Kuhnert, der an der Uni Magdeburg studiert, mit 02:58.5, dicht gefolgt von Johannes Deselaers, der an der Jacobs University eingeschrieben ist, mit einer Zeit von 02:59.2.
Bei den Kinderrennen der Mädchen über 1000m konnte sich Paulina Düchting (Jhg. 98), Schülerin an der Oberschule am Leibnitzplatz, mit 03.555 an die Spitze rudern. Über die Distanz von 500m glänzte Lea Schweizer, auch Schülerin der Oberschule am Leibnitzplatz, mit 02:03.1. Bei den Jungen brachte Nick Härtel (Jhg. 98) vom Bremerhavener Ruderverein mit 03:49.9 die 1000m am schnellsten hinter sich, dicht gefolgt von Lion Tautz (Jhg. 99) vom Vegesacker RV mit 03:50.1. Über 500m erreichte der Schüler vom Gymnasium am Markt,Dominic Albrecht mit 01:41.2 das Ziel als Erster.Die Erst- bis Drittplazierten der Kinderrennen konnten sich über tolle Sachpreise freuen. Sponsoren wie Strikee’s, BB-Kart, Kunsthalle Bremen sowie die Techniker Krankenkasse ehrten die Gewinner u.a. mit Gutscheinen und Massagefröschen. Auch bei den Mannschaftsrennen waren die Schulen gut vertreten: Vier Schüler-Teams der Schulen Oberschule am Leibnitzplatz und dem Ökumenisc hen Gymnasium zu Bremen e.V. kämpften um den Sieg beim Schüler-Cup.
Bei der Viererstaffel Jungen konnten sich Henry Schulz (1999), Henry McGrath (1999), Can Hünig (2000) und Jan Mose (2001) vom Bremer RV mit 05:50.4 gegen das Team vom Vegesacker RV durchsetzten. Die Viererstaffel der Junioren/Juniorinnen gewannen mit 04:42.1 Jan Vielstich (1994), Simon Goecke, Beatrice Lüsse (1995) und Vicky Degener (1995) vom Vegesacker RV. Bei der Viererstaffel Frauen ruderte das Team vom Bremer RV mit Franziska Lindemann (1975), Karen Schmols (1970), Imke Meyer (1966) und Heike Dietzmann mit 05:05.0 vor den beiden Teams der Jacobs University ins Ziel. Die Viererstaffel der Männer gewann klar das Hochschul-Team „adh-Allstars“. Die Studenten Grigori Kjulbassanoff, Dominic Imort, Joos Lange und Sören Dannhauer besiegten mit einer Zeit von 03:34.0 die Teams des Vegesacker Rudervereins und der Jacobs University um Längen.
Beim adh-Open Vierersprint sicherte sich Grigori Kjulbassanoff (TU Dresden) seine dritte Goldmedaille. Zusammen mit seinen Kommilitonen Albrecht Dunkel, Stefan Tillmann und Hannes Jänicke ließ er das Team der HSBA und der Jacobs University im Windschatten stehen. Mit 03:01.5 ruderten sie vor der HSBA (03:20.4) als Sieger über die Ziellinie.
Ein weiterer Höhepunkt waren die 350m Achtersprints bei welchen gleich vier Frauen-Achter an den Start gingen. Das Team vom Bremer RV/RG Hansa gewann in 01:11.0 vor dem Team vom Bremer Ruderclub Hansa in 01:11.3.
Bei den Männern gab es einen knappen Zieleinlauf. Es gewann die Rgm. Bremer RC Hansa / Bremer SC in 00:57.9 mit der Mannschaft Söhnke Schröter (1987), Mateusz Cienciala (1986), Liam Gerding (1991), Flavio Aicardi (1982), André Müller (1991), Kim Fürwentsches (1983), Alexander Müller (1983), Christian Wesemann (1983) vor dem Max Müller Team in 00:58.9.
Der Jacobs Ergocup 2012 und das adh-Open Ergorudern war für alle Beteiligten ein voller Erfolg.